GEMDOS-Geschichte

1999 kaufte Caldera sowohl GEM, als auch GEMDOS und spielte mit dem Gedanken auf dieser Basis einen Thin-Client zu entwickeln. Aber dies geschah nie wirklich, und sie beschlossen dann, GEMDOS, zusammen mit GEM, unter der GPL zu veröffentlichen.

GEMDOS ist ein Singletasking Betriebssystem, ist aber trotzdem in der Lage mehrere Prozesse zu verwalten. Unterstützt wird dies auch vom GEM: Ein Hauptprogramm kann gestartet werden, und bis zu 6 Desktop-Accessories können gleichzeitig laufen.

GEMDOS, wie es hier verfügbar ist, besteht aus zwei Teilen: Dem BIOS und dem BDOS, welche zusammen in etwas das ist, was in der Atari-Gemeinde als TOS bekannt ist, wenn man die Grafik einmal wegläßt. Der hier präsentierte Code ist lediglich die 68000er Implementierung von GEMDOS. Bei der x86-Plattform ist immer MSDOS als Basis von GEM genutzt worden.

Zum GEMDOS stellte Digital Research zusätzlich einige 68k Entwicklungswerkzeuge zur Verfügung, um die einzelnen Module zu kompilieren und anschließend zu binden. Das ist, verglichen mit heutigen Entwicklungsumgebungen, nicht sonderlich bequem. Es gibt einen 3-Pass K&R C-Compiler von Alcyon, einen Assembler, einen Linker und etwas an Hilfsmitteln drumherum.

Dies alles ist seit langem überholt. GEMDOS ist beim Atari inzwischen von einem weit überlegenen Betriebssystem ersetzt worden, genannt MiNT (MiNT is now TOS). Dieses wird schon seit Jahren für die wenigen noch genutzten Atari ST und TT verwendet, weil es mehr nach POSIX ausgerichtet ist und moderne Features bietet, wie Speicherschutz, eine Mehrbenutzerumgebung und so weiter.

Interessant könnte der bereitgestellte BIOS Quellcode sein. Es ist allgemein gehalten und kann für bestimmte Hardware angepaßt werden. Es gibt sehr interessante Routinen darin, die in allen Implementierungen gebraucht werden. Vielleicht kann man etwas damit machen, oder man kann nur einen Blick darauf werfen und davon lernen. In diesen Archiven ist noch kein Code von Atari enthalten.

Das ganze hier zur Verfügung gestellte Zeug kam ursprünglich von den so genannten GEM-Welt Archiven. Aber es scheint, daß einige Urheberrechtsfragen undeutlich gewesen waren. Dies hat sich jetzt geändert.